Rundbrief 10

Hallo aus Moshi,

lange Zeit habe ich nichts von mir bzw. uns hören lassen, aber einige von Euch sind durch meine Facebook Seite etwas informiert und andere durch persönlichen Kontakt.Nun freue ich mich, Euch wieder ein wenig von Family of Good Hope zu erzählen.

Wie berichtet, war ich die Monate Mai/ Juni/ Juli in Bielefeld und habe Vollzeit im Kinderhospiz gearbeitet. Es hat mir 

sehr, sehr viel Spaß gemacht und ich habe mich ab dem ersten Tag wieder zu Hause gefühlt! Danke an meine lieben Kolleginnen, Ihr habt es mir so leicht gemacht. Und ich freue mich schon wieder auf die nächsten drei Monate.

Für alle diejenigen, die es nicht wissen: Ich bin ab diesem Jahr im Wechsel, drei Monate in Tansania und drei Monate in Deutschland. Besonderen Dank hiermit auch wieder an alle Kollegen und Kolleginnen und die Pflegedienstleitung des Kinderhospizes, die mir dieses ermöglichen!

Meine drei Monate Abwesenheit hatte ich gut organisiert und vorbereitet. Dank WhatsApp konnte ich mit einigen Menschen in Moshi in Kontakt bleiben und dadurch erfahren wie es läuft.

Anfangs lief alles nach Plan, aber die Samstag Treffen ließen nach. Der geplante Unterricht fand nicht statt etc.

Natürlich gab mir das zu denken und ein Anflug von Enttäuschung keimte auf!

Wieder zurück in Moshi und nach den ersten Treffen und Gesprächen, konnte ich feststellen, dass fast alle Frauen für sich selber gesorgt hatten und haben, sich Gedanken gemacht haben und arbeiten. Letztendlich ist alles sehr gut weitergegengen nur eben anders!

Judith mit Ben und Shafi geht es gut. Ben ist in den drei Monaten ein strammer und fröhlicher Bub geworden, er lacht sehr viel. Shafi geht weiter in den Kindergarten und Judith hat, je nach Zeit, genäht. Sie hat in den letzten zwei Wochen festgestellt, dass sie auch Tambis gut verkaufen kann ( Knabbergebäck) Es gab für sie noch einmal eine Einzelstunde mit Amalia im Tambimachen! Sie nimmt auch weiterhin am Englischunterricht teil, mit Erfolg. Das freut mich besonders…

Anna hat angefangen Brot und Kuchen zu backen.( ohne Backofen!) Das Brot verkauft sich sehr, sehr gut. Da es kein anderer im Dorf macht, hat sie sehr viele Abnehmer. Der Kuchen verkauft sich auch gut, aber weniger, da er teurer ist und Kuchen in Tansania weniger gegessen wird als bei uns. Für Anna ist geplant einen kleinen Stand oder kleinen Raum in Bonite zu finden um ihre Ware anzubieten. Bisher geht sie im Dorf herum und verkauft auf der Straße ( Das ist hier sehr üblich) 

An einem Samstag haben wir alle zusammen Kuchen gebacken – ohne Backofen, im Topf auf und unter Kohle! Für mich war es faszinierend zu sehen, wie gut das klappt und wie lecker er war!

Queen hat eine Stelle im großen Krankenhaus (KCMC) in Moshi gefunden, sie kocht dort. Ihr Baby Andrew nimmt sie mit.

Das ist nicht einfach, aber sie ist eine Kämpferin und stark! Ihre Seifen macht sie auch weiter. Zu den wöchentlichen Treffen am Samstag kommt sie zur Zeit nicht. Ich habe sie gefragt, ob sie nicht ab und zu eine Unterrichtseinheit im Seifenherstellen geben kann, so wie wir es schon einmal gemacht haben. Es wäre ein kleiner zusätzlicher Verdienst. Wir sind im Gespräch.

Lilly hat ebenfalls eine Arbeit gefunden. Sie unterstützt eine Frau im Dorf beim Kochen. Der Verdienst ist gering aber immer noch besser als garnichts. Sie näht ebenfalls weiter und nimmt erfolgreich am Englischunterricht teil. Ihr kleiner Sohn Dani wird während ihrer Abwesenheit von ihrer Tante versorgt.

Amalia war von Ende Mai bis Anfang Juli in Daressalam bei ihrer Schwester, um dort auszuhelfen. Daher hat der geplante Nähunterricht für Lily und Judith in diesen fünf Wochen nicht stattfinden können. Amalia erhält jetzt wieder Unterricht im Sandalen und Slipper machen. Geplant ist, jeden Monat eine Woche Slipper/Sandalen Workshop anzubieten. Mit Sebastian ( Teacher) bin ich im Gespräch.

Neema hat zur Zeit leider keinen Erfolg. Ihr kleines „Restaurant“ läuft garnicht mehr, da sie überhaupt keine Kunden hat. Dafür gibt es mehrere Gründe: Sie hat keine Laufkundschaft, der Straßenbau ist beendet, keine Arbeiter mehr , zwischen Straße und ihrem kleinen Laden liegen Bahngleise – lagen seit Jahrzehnten still… jetzt fährt die Bahn! Ein Hindernis!

Sie ist sehr traurig darüber.. Ich habe ihr nun angeboten, das sie sich nach einem neuen Standort umschauen soll evtl. in der Stadt, wo sie mehr Laufkundschaft hätte. Ich hoffe, wir werden bald etwas finden. 

Magreth geht weiter mit Erfolg zur Schule.

Angel ist Anfang März zu ihrer Oma gefahren ( weit weg )und bisher noch nicht wieder zurück gekommen. Ich gehe davon aus, dass sie nicht mehr zurück kommen wird. 

Naomi ist seit Ende Mai nicht mehr gekommen, keiner hat etwas von ihr gehört und ich habe sie bisher nicht erreichen können. Mal sehen…???

Baba Dhula und seinen drei Kindern und Anna und ihren Zwillingen geht es gut. Sie wurden von Angela (Hosiana Clinic) gut versorgt. Ich hatte alle Lebensmittel und Seife / Waschpulver für ihn und sie vorgekauft. Einmal in der Woche haben sie sich ihre Lebensmittel in der Clinic abgeholt. Das hat sehr gut geklappt.

Elisa ( Ausbildung zur Hotelfachkraft im YMCA) macht von September bis Ende November ein Praktikum im Hotel. Im Januar sind die Abschlußprüfungen. Die Schule berichtete mir, dass sie sehr fleißig, pünktlich und gewissenhaft ist!

Jane geht auch weiter zur Schule, bei ihr läuft nicht immer alles so glatt. Es gibt immer wieder Probleme zu Hause, und auch in der Schule. Wir sind im Gespräch, mit Vater, Lehrer etc.

Zu guter letzt die Hosana Clinic, auch hier gibt es immer noch „Baustellen“. Das vergangene Jahr, mit dem Abriss eines großen Teils der Clinic und dem Wiederaufbau hat ein rießiges finanzielles Loch gerissen, da keine Patienten behandelt werden konnten und es somit keine Einnahmen gab. Angela muß immer noch kämpfen und manchmal ist sie sehr erschöpft. So gut es geht, versuche ich sie zu unterstützen, ist sie doch eine sehr wichtiger Mensch für mich. Ohne sie hätte ich vieles hier nicht geschafft und könnte ich vieles auch nicht schaffen. 

Vielleicht hat der ein oder andere von Euch Lust und Interesse eine zeitweilige Patenschaft für die Klinik zu übernehmen.

Shaeli, Sozialarbeiterin und meine rechte Hand für Übersetzungen schafft es leider nicht mehr zu kommen. Sie muß seit einigen Monaten samstags arbeiten. Das ist sehr schade.

Vieles schaffe ich mittlerweile alleine mit meinem wenigen Suaheli, und ein Grund mehr, mich anzustrengen und zu sprechen so oft es geht! Für den Notfall habe ich noch zwei Übersetzer.

Für die kommenden Monate habe ich einen festen Plan für die Samstage erstellt. Ich möchte wieder einmal im Monat eine 

Theorie – Einheit anbieten. Angela fängt kommenden Samstag mit „family Planning“ an. 

Mit Emmanuel( Arzt), meinem ehemaligen Nachbarn habe ich mich getroffen und besprochen, dass er einmal im Monat kommt und verschiedene Themen unterrichtet und bespricht wie z.B. HIV, sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten und ihre Folgen (Prävention, Behandlung etc.) häusliche Gewalt .

Er erstellt einen Pan, den wir besprechen werden. Geplant ist, dass er auch während meiner Abwesenheit unterrichtet.

Das sind die Neuigkeiten aus Moshi.

Mit ganz herlichen Grüßen und vielen Dank für euer Interesse, Eure Unterstützung und Euer Vertrauen,

Monika

Rundbrief 10
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